Mittwoch, 28. März 2007

Ferienende

Ich versuche momentan, an meine Vernunft zu appellieren. Was das genau bedeutet, kann ich nicht sagen, da ich nicht weiß, ob es wirklich das Vernünftigste ist, sich nur auf Pflichten und Studieren und weniger auf sekundäre Beschäftigungen wie zum Beispiel Entspannen und Ausruhen zu konzentrieren. Wahrscheinlich sollte ich das ein wenig relativieren. In Anbetracht der nächsten Woche, in der das Sommersemester losgeht, immerhin das letzte, das gratis ist, ist es wahrscheinlich das Vernünftigste, sich darauf vorzubereiten. Aber das sagt man sich ja jedesmal. Trotzdem sitzt man letzten Endes mit fragendem Blick in der ersten Sitzung einer beliebigen Veranstaltung und bewundert die, die sich melden und zu allem etwas zu sagen wissen. Dann kommt immer ein wenig Ärger auf. So viele Wochen hatte man Zeit, sich die Bücher zu kaufen und sie auch zu lesen. Hätte man diese Chance genutzt, dann wüsste man wenigstens, worüber gesprochen wird, egal, ob man Lust hat, sich zu melden oder nicht. Dann müsste man das Lesen nicht in der ersten Vorlesungswoche nachholen und könnte das schöne Wetter genießen. Aber auf die Vorwürfe folgt auch ziemlich bald die Rechtfertigung für die in den Ferien vorherrschende Faulheit: Man muss sich doch mal ausruhen. Immerhin wurden Hausarbeiten geschrieben. Die Klausurenphase hat auch lange ihre Spuren hinterlassen. Und überhaupt sind Ferien zum Ausruhen da.
Nun gut. Ich sehe schon, arbeiten werde ich die nächsten drei Tage wohl nicht mehr. Habe auch gar kein Geld am Ende des Monats, das heißt, ich kann mir die Bücher erst am Montag kaufen. Irgendwie klappt das schon, dann halt am ersten Wochenende richtig reinhauen.
Ich bin also wieder beruhigt und resümiere meinen heutigen Tag, einen der letzten Ferientage, bevor das Sommersemester losgeht.
Alles hat mit meiner derzeitigen Lieblingsbeschäftigung begonnen: Ausschlafen. Im Prinzip kann man gegen langes Schlafen nichts sagen. Allerdings fühle ich mich nach dem Aufwachen immer ein wenig komisch. Vor allem, wenn ich mit meinem langwierigen Wach-Werd-Programm fertig bin, ist es schon fast 15 Uhr. Na gut. Alles nicht so wild, hab ja keinen Termin. Also gehe ich erst einmal duschen. Das hat heute allerdings auch nicht die gewünschte Wirkung erzielt. Ich verstehe das Warmwassersystem in diesem Haus sowieso nicht, außer es wird mit Solarzellen betrieben, ohne dass ich es weiß. Im Winter ist es immer viel zu kalt und jetzt, wo die Sonne scheint, ist es, wie sollte es anders sein, viel zu heiß. Ich habe mich also einmal abgebrüht und bin hochrot wieder aus der Dusche gekommen. Nachdem ich den Schock überwunden hatte, habe ich mich in die Sonne gesetzt. Mein Balkon ist ein billiges Solarium, was dazu führte, dass mein Oberarm bald die so saubere Rötung von kurz nach dem Duschen wieder erlangt hatte. Trotzdem war es natürlich schön. Mein Gehirn war weich, mein Oberarm rot und ich habe beschlossen, wieder rein zu gehen, in den Schatten. Als ich nach weiteren zwei faulen Stunden meinen Bauch nicht mehr überreden konnte, das Hungergefühl abzustellen, schleppte ich mich in die Küche. Da ich unbedingt meinen Pürierstab ausprobieren wollte, habe ich mir eine Suppe ausgedacht. Leider hatte ich keine Lust, in der Küche stehen zu bleiben, was zu einer Überschwemmung von verbrannter Suppe auf dem Spülbecken führte. Das, was noch gut war, habe ich trotzdem gegessen und danach die verdreckte Küche verlassen, um mich von dem Stress zu erholen. Aber man kann sich leider nicht vor unangenehmen Aufgaben drücken und frei nach dem Motto "Kleine Sünden straft der lieb Gott sofort", habe ich mir eine brennende Zigarette auf die Brust geworfen. Das war eindeutig zuviel für mich. Ich habe die Küche sauber gemacht und sogar das Geschirr gespült. Ich habe meinen Wecker auf 8 Uhr gestellt und sogar eine lange vernachlässigte, selbst auferlegte Pflicht erfüllt: Meinen Blog weiter zu führen. Jetzt habe ich das Gefühl, doch nicht nur faul gewesen zu sein. Aber ich mache mir gleichzeitig auch Sorgen. Machen Ferien mich selbstzerstörerisch? Oder passieren mir immer solche Missgeschicke, die mir aber sonst nicht auffallen, weil ich so viele andere Dinge im Kopf habe? Ich weiß es nicht. Ich weiß noch nicht einmal, ob ich morgen um 8 oder um 12 aufstehe, das heißt, ich weiß nicht, ob ich morgen genauso denke, wie jetzt.
Und was ich vor allem nicht weiß ist, ob dieser Blogeintrag auch nur annähernd interessant ist. Ich bin mal wieder zu müde, das jetzt noch zu entscheiden und mein Gehirn ist immer noch zur Hälfte geschmolzen. Ich gehe jetzt schlafen. Morgen entscheide ich, ob ich alles wieder lösche. Gute Nacht.

Wer?

Da ich leider noch nie fähig war, mir ein Profil zu erstellen, mit dem ich einem fremden Menschen verständlich machen kann, was ich für ein Mensch bin, fällt das auch hier weg. Allerdings musste ich hier irgendwas reinschreiben, das ist so vorgegeben. Na gut: Studentin (Geschichte, Germanistik), wohnhaft in Münster. Alles weitere kann man vielleicht aus den nebenstehenden Texten erschließen.

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